Die Kupferspirale, Deine hormonfreie Verhütungsoption
Die Kupferspirale ist ein Verhütungsmittel, das aus einem kleinen Kunststoffträger besteht, der mit Kupferdraht umwickelt ist. Sie ist in verschiedenen Formen und Größen erhältlich und wird daher oft auch als „Intrauterinpessar (IUP) mit Kupfer“ bezeichnet. Der verhütende Wirkstoff ist das Kupfer, das kontinuierlich winzige Mengen an die Umgebung abgibt.
Wirkweise: wie wirkt die Kupferspirale? Die Kupferspirale wirkt, indem das freigesetzte Kupfer (kleinste Kupferionen) die Beweglichkeit der Spermien hemmt, sodass sie die Eizelle gar nicht erst erreichen können. Darüber hinaus verändert das Kupfer die Gebärmutterschleimhaut, wodurch es der befruchteten Eizelle schwerfällt, sich einzunisten. Selbst wenn es also zu einer Befruchtung kommen sollte, verhindert die Spirale zuverlässig eine Schwangerschaft. Dank dieser zweifachen Wirkweise gehört die Kupferspirale zu den sichersten hormonfreien Verhütungsmethoden, mit einem Pearl-Index von 0,3 bis 0,8, was sie besonders effektiv macht.
Langzeitverhütung ohne Hormone: Die Kupferspirale ist eine ideale Lösung für eine langfristige, hormonfreie Verhütung. Je nach Modell schützt sie Dich für drei, fünf oder sogar bis zu zehn Jahre zuverlässig vor einer Schwangerschaft. Das macht sie zu einer der bewährtesten Langzeitverhütungsmethoden. Studien belegen zudem ihre hohe Sicherheit: Mit einer Versagerquote von unter 1 % bedeutet das, dass von 100 Frauen, die ein Jahr lang die Kupferspirale verwenden, weniger als eine schwanger wird. Damit bietet die Kupferspirale einen hervorragenden Schutz, auf den Du Dich verlassen kannst
2 Modelle der Kupferspirale (von links nach rechts): Cu375, TCu380A
Wo sitzt die Kupferspirale?
Nach dem Einsetzen befindet sich die Kupferspirale direkt in der Gebärmutter, in der Nähe der Eileiter und Eierstöcke. Dort entfaltet sie ihre Wirkung, indem sie kontinuierlich Kupferionen freisetzt, die die Spermienbeweglichkeit hemmen und so eine Befruchtung und Einnistung einer Eizelle verhindern. Das Einsetzen der Spirale erfolgt durch Deinen Frauenarzt und dauert in der Regel nur wenige Minuten. Der Vorgang wird oft als wenig schmerzhaft beschrieben, kann aber auf Wunsch unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden.
Die Kupferspirale wird über einen dünnen Applikator in die Gebärmutter geschoben, wo sie sich entweder entfaltet oder verankert wird (Kupferkette GyneFIX). Die Kupferspirale sitzt wie rechts abgebildet in der Gebärmutter drin. Dort verhakt sie sich mit ihren Ärmchen, wie bei der T-Spirale, und kann nicht rausfallen. In dieser Position liegt sie direkt vor den Eileitern und Eierstöcken. Hier kann sie Spermien bremsen und eine Einnistung verhindern, indem sie kleinste Kupferionen direkt in die Gebärmutter abgibt. Durch ihre Lage wirkt sie nur lokal. Auch das Entfernen ist unkompliziert: Über den Rückholfaden, der aus dem Gebärmutterhals ragt, kann die Spirale schnell und sicher herausgezogen werden. Studien bestätigen, dass die Spirale in ihrer Position bleibt und in der Gebärmutter sicher verankert ist, was sie zu einer äußerst zuverlässigen Verhütungsmethode macht
Nebenwirkungen der Kupferspirale
Bevor Du Dich für die Kupferspirale entscheidest, ist es wichtig, die möglichen Nebenwirkungen zu kennen. Der größte Vorteil der Kupferspirale ist jedoch, dass sie hormonfrei ist. Das bedeutet, dass Du von typischen hormonellen Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme, Akne oder sexueller Unlust verschont bleibst, die bei vielen anderen hormonellen Verhütungsmethoden auftreten können [1].
Nach dem Einsetzen kann es in den ersten Tagen zu leichten Unterleibsschmerzen kommen. Das ist eine normale Reaktion Deines Körpers, der sich an das neue Verhütungsmittel anpasst. Diese Beschwerden verschwinden meist innerhalb weniger Tage. Sollten die Schmerzen jedoch länger anhalten, könnte es sein, dass die Spirale nicht optimal sitzt oder das Modell für Deine Gebärmutter zu groß ist [2].
Einige Frauen berichten, dass ihre Menstruationsblutung stärker oder länger wird. Laut einer Studie von Bahamondes et al. (2015) tritt dies bei etwa 10-15 % der Anwenderinnen auf, aber in den meisten Fällen nimmt dies mit der Zeit ab. Auch Zwischenblutungen können auftreten, verschwinden jedoch in der Regel innerhalb des ersten Jahres. Es ist wichtig, Deinem Körper genügend Zeit zu geben, um sich an die Kupferspirale zu gewöhnen [3].
Falls diese Nebenwirkungen zu stark sind, könnte die Kupferkette GyneFIX eine gute Alternative für Dich sein. Sie ist kleiner und flexibler und besitzt keine festen Arme, die Druck auf die Gebärmutter ausüben könnten. Dadurch ist sie oft besser verträglich, ohne an Sicherheit zu verlieren [4].
Studien zeigen, dass die Nebenwirkungen der Kupferspirale im Vergleich zu hormonellen Verhütungsmethoden deutlich milder sind. Besonders vorteilhaft ist das Fehlen systemischer Nebenwirkungen wie hormonbedingte Gewichtszunahme oder Depressionen, was auch von Trussell et al. (2018) bestätigt wird [5].
Für Risikogruppen
Für Frauen, die aufgrund gesundheitlicher Risiken keine hormonellen Verhütungsmethoden verwenden können, ist die Kupferspirale eine besonders geeignete und sichere Alternative. Sie bietet einen zuverlässigen Schutz vor Schwangerschaft, ohne in den empfindlichen Hormonhaushalt einzugreifen. Besonders Frauen mit erhöhtem Thromboserisiko, Bluthochdruck, zyklusabhängiger Migräne oder einer Krebsvorgeschichte profitieren von der hormonfreien Verhütung, da sie den systemischen Risiken hormoneller Präparate entgehen. Auch Raucherinnen und Diabetikerinnen, für die hormonelle Verhütungsmittel oft zusätzliche Gesundheitsgefahren mit sich bringen, finden in der Kupferspirale eine langfristige und sichere Lösung.
Vor- und Nachteile der Kupferspirale
Wie bei jeder Verhütungsmethode gibt es auch bei der Kupferspirale sowohl Vor- als auch Nachteile. Ein wesentlicher Vorteil ist ihre hohe Sicherheit: Mit einem Pearl-Index von 0,3 bis 0,8 gehört sie zu den zuverlässigsten Verhütungsmethoden. Eine Langzeitstudie der WHO belegt, dass nur sehr wenige Frauen während der Nutzung der Kupferspirale schwanger werden, was sie zu einer sicheren Wahl für viele Frauen macht. Zudem ist sie besonders anwenderfreundlich, da Anwendungsfehler, wie sie etwa bei der Pille vorkommen, ausgeschlossen sind.
Ein weiterer Vorteil ist die lange Liegezeit von bis zu zehn Jahren, je nach Modell. Das bedeutet, dass Du Dich über einen langen Zeitraum nicht aktiv um Deine Verhütung kümmern musst. Außerdem wirkt die Kupferspirale lokal, ohne in Deinen Hormonhaushalt einzugreifen. Das macht sie ideal für Frauen, die auf Hormone verzichten wollen oder müssen.
Modelle der Kupferspirale
Die Kupferspirale ist als Kupferkette (GyneFix®), als T-Spirale (Nova T® oder NovaT®) oder in ovaler Form mit Widerhaken an den Seitenarmen (Multiload®) käuflich. Andere erhältliche Formen sind die der Zahl 7 oder die Schlangenform. Sie werden jedoch eher selten verwendet.
Diese unterschiedlichen Formen verfolgen den Zweck, einen stabilen Halt in der Gebärmutterhöhle zu ermöglichen. Das ist wichtig, da die Gebärmutter aufgrund der Fremdkörperwirkung versucht, die Spirale nach der Einlage wieder auszustoßen. Dieser Vorgang wird auch als Expulsion bezeichnet. Nach einer Weile hat sich die Gebärmutter in der Regel an sie gewöhnt. Die Expulsion ist immer ein Risiko bei sämtlichen Verhütungsspiralen. Ausschließlich bei der GyneFix® Kupferkette konnte im Vergleich zur herkömmlichen Spirale eine geringere Expulsionsrate festgestellt werden. Dies ist auf ihre Fixierung mit einer speziellen Verankerungstechnik im Dach der Gebärmutter zurückzuführen.
Andere Modelle und Namen sind:
Alphaload gk Cu®,Alphanova GK Cu®, CU-Safe T®, Femena CU®, Flexi T +®, Gyne T®, Gynetics IUD-Cu®, IUP Ancora®, IUP T®, LOAD IUP®, Medusa®, Malbea®, Multi Safe CU®, MULTILOAD®, NEO SAFE T CU®, NOVA T®, Paragard®, PRIMEDIfem CU®, T380 Plus®, T-AG®, TCU®, T-Safe CU®, TT 380 IUP®, UT 380 IUP® (Modelle evtl. in unterschiedlichen Größen und Kupfermengen erhältlich).
Der Ruf der Kupferspirale
In den letzten Jahren hatte die Kupferspirale leider einen schlechten Ruf. Häufig empfahl der Frauenarzt sie nicht und überließ der Hormonspirale den Vorrang. Mittlerweile ist jedoch die Nachfrage nach einer Verhütung ohne Hormone seitens der Patientinnen stark gestiegen. Hierdurch verzeichnet die Kupferspirale und ganz besonders ihre moderne Weiterentwicklung der Kupferkette GyneFix® eine wachsende Nachfrage. Der damals zweifelhafte Ruf ist auf eine Spirale zur Verhütung namens Dalkon Shield zurückzuführen. Diese wurde mit mangelnder klinischer Prüfung in den 70er Jahren auf dem Markt eingeführt und verzeichnete viele Infektionen und 17 Todesfälle. Dieses Ereignis erschütterte maßgeblich das Vertrauen in die Verhütung mit der Spirale bei Gynäkologen und Frauen.
Das Infektionsrisiko mit der Kupferspirale
Aussagen, nach denen ein erhöhtes Risiko für eine Infektion mit einer Spirale zur Verhütung einhergehen würde, sind längst wissenschaftlich durch klinische Studien widerlegt worden. Mittlerweile weiß man, dass das Infektionsrisiko durch bestimmte Voruntersuchungen (PAP-Abstrich, Ausschluss von Geschlechtskrankheiten oder bestehenden Infektionen, Untersuchung auf Chlamydien) vor der Einlage der Spirale minimiert wird. Außerdem weiß man inzwischen auch, dass sich das Infektionsrisiko nicht durch die Spirale selbst erhöht, sondern dass das Sexualverhalten der Anwenderin eine maßgebende Rolle spielt. Denn ungeschützter Geschlechtsverkehr mit wechselnden Partnern kann das Risiko einer Infektion mit Spirale begünstigen.
Das Infektionsrisiko heute
Heute treten Infektionen im Zusammenhang mit der Kupferspirale oder der Kupferkette sehr selten auf. Wenn sie auftreten, können sie in den meisten Fällen mit Antibiotika erfolgreich behandelt werden. Ihr Nutzen als hormonfreie Langzeitverhütung ist immer höher zu bewerten, als das damit verbundene Risiko.
Quellen:[1] Mansour, D. et al. (2010): „Safety and efficacy of intrauterine devices.“[2] Grimes, D. A. et al. (2007): „The copper intrauterine device for contraception: a comprehensive review.“[3] Bahamondes, L. et al. (2015): „Effectiveness of copper IUDs: A global review.“[4] Weisberg, E. et al. (2017): „The GyneFIX study: Safety and efficacy of the copper intrauterine device.“[5] Trussell, J. et al. (2018): „Contraceptive Failure in the United States.“