Notwendigkeit von Hormonen
Eine Notwendigkeit von Hormonen – was genau bedeutet das?
Auch wenn es heutzutage schon viele sichere Methoden der hormonfreien Verhütung gibt, gibt es durchaus auch Verhüterinnen, für die eine Notwendigkeit von Hormonen besteht. Für diese Frauen steht der kontrazeptive Effekt hormoneller Verhütung weniger im Vordergrund als vielmehr die Linderung weiblicher Beschwerden durch die Zufuhr künstlicher Hormone.1 Bei einer sogenannten Notwendigkeit von Hormonen aufgrund gesundheitlicher Beschwerden spielen Vorteile dieser Art der Verhütung die größte Rolle. Oftmals tragen auch mehrere Faktoren zu diesem Zustand bei. Die Notwendigkeit von Hormonen bedeutet demnach entweder eine bewusste Entscheidung für eine Langzeitverhütung mit Hormonen, um Beschwerden zu lindern oder eine Notwendigkeit, die aus gesundheitlichen Bedürfnissen beziehungsweise Krankheitsbildern entsteht. Diese Faktoren schließen Verhütungsmethoden rein mechanischer, chemischer, natürlicher und chirurgischer Art meist aus.
Wann kommt es zu einer Notwendigkeit von Hormonen?
In bestimmten Lebenssituationen oder bei spezifischen Beschwerdebildern kann sich der Arzt für eine Notwendigkeit für Hormone aussprechen und der Frau zu einer hormonellen Verhütung raten. Oftmals können starke Regelblutungen, häufige Schmier- oder Zwischenblutungen mit Hormonen entgegengewirkt werden. Gerade bei sehr starken oder unregelmäßigem Blutungsverhalten wird häufig die Hormonspirale empfohlen.2 Wichtig ist es hierbei, die Vor- und Nachteile einer hormonellen Verhütung abzuwägen. So sollten die Vorteile dieser Verhütung den Nebenwirkungen überwiegen. Dies wäre nicht gegeben, wenn die Verhüterin bereits mit einem Krebsleiden, einer Thromboseneigung oder einer Hormonunverträglichkeit behaftet ist.
Der Einfluss von Hormonen auf den weiblichen Menstruationsszyklus kann bei der Wahl der passenden Verhütungsmethode ein entscheidender Aspekt sein. Beispielsweise kann sich für eine Notwendigkeit von Hormonen in den Wechseljahren entschieden werden, wenn es in dieser Zeit zu stärkeren Blutungen kommt oder Frauen sehr heftig unter den hormonellen Umstellungen in dieser Zeit leiden.3 Ein weiteres Krankheitsbild das für die Notwendigkeit von Hormonen spricht, ist die Endometriose. Gegen diese gutartige, jedoch oft sehr schmerzhafte, chronische Erkrankung kann die hormonelle Verhütung zur Therapie eingesetzt werden.4
Auch Frauen, die unter sehr heftiger Akne leiden, rät man häufig zu einer hormonellen Verhütung. Wichtig ist hier jedoch, auf Gestagene zu verzichten, da diese schlechte Hautbilder oft noch verschlimmern können. Auch bestimmte Formen von hormonbedingten diversen Syndromen wie Ovarialzysten, Haarausfall, und PCO u.a. verlangen nach einer Notwendigkeit der Pille bzw. von Hormonen aus medizinischen Gründen. Somit gibt es durchaus mehrere mögliche Gründe für eine Notwendigkeit von Hormonen.
Wie kommt es zu der Notwendigkeit von Hormonen?
Zu der Erkenntnis, dass eine Notwendigkeit für hormonelle Verhütung besteht, können Frauen auf verschiedene Wege gelangen. Möglich ist etwa die Kenntnis über eine Anfälligkeit für sehr starke Blutungen, heftige Regelschmerzen oder sogar Erbrechen, Ohnmacht oder Durchfall bei vorangegangenen Monatszyklen. Eine andere Möglichkeit stellen schlechte Erfahrungen mit nicht-hormonellen Verhütungsmethoden dar, die als weniger zuverlässig gelten oder individuelle unangenehme Nebenwirkungen hervorgerufen haben.
Genauso kann eine mangelnde Verhütungs-Compliance der Grund für die Wahl einer hormonellen Langzeitverhütungsmethode, wie der Hormonspirale, darstellen.5 Aber auch beim Abwägen der Vor- und Nachteile aller möglichen Methoden kann eine Notwendigkeit von Hormonen festgestellt werden. Besteht eines der oben genannten Symptome oder Krankheitsbilder ,wird in den meisten Fällen der Arzt entscheiden, dass es eine medizinische Notwendigkeit für die Verwendung hormoneller Verhütungsmethoden gibt. Bei Fällen, in denen man sich unsicher ist, eignet sich ein persönliches Beratungsgespräch mit dem Frauenarzt.
Was kann bei einer Notwendigkeit von Hormonen helfen?
Wer bei der Langzeitverhütung auf Hormone angewiesen ist, sollte Ärzten zufolge nicht direkt zur Antibabypille greifen. Etwa wenn die Notwendigkeit von Hormonen durch die Wechseljahre bedingt ist, sei die Pille mit ihrem erhöhten Risiko für Thrombosen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht zu empfehlen. Stattdessen wird zu einer Spirale geraten. Hat die Kupferspirale insgesamt zwar weniger mögliche Nebenwirkungen, empfiehlt sich aufgrund der Notwendigkeit von Hormonen stattdessen die Verwendung einer Hormonspirale. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gilt die Hormonspirale als sehr sicher und verhindert sehr starke Blutungen.6 Im Vorfeld sollte jedoch am besten getestet werden, ob man die darin enthaltenen Gestagene verträgt. Sollte sich eine Hormonunverträglichkeit herausstellen, ist es immer einfacher, ein orales Präparat abzusetzen als eine Hormonspirale wieder zu entfernen.
Referenzen
- http://www.frauenaerzte-im-netz.de/de_weitere-hormonelle-methoden_67.html
- https://www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungsmethoden/die-hormonspirale/#c69521http://www.familienplanung.de/lexikon/hormone
- https://www.familienplanung.de/service/lexikon/hormontherapie-in-den-wechseljahren/
- https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/endometriose/therapie/#c791
- http://www.endometriose-vereinigung.de/therapie.html#endo
- https://www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungsmethoden/die-hormonspirale/